Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zielt darauf ab, Menschen dabei zu unterstützen, ein zukunftsfähiges Handeln und Denken zu entwickeln. Es geht jedoch über den reinen Naturschutz, der von den meisten Menschen mit Nachhaltigkeit assoziiert wird, hinaus und bezieht auch wirtschaftliche und soziale Themen mit ein. Der Kerngedanke besteht darin, dass wir nicht auf Kosten anderer Menschen oder zukünftiger Generationen leben sollten, sowohl in ökologischer und sozialer als auch in ökonomischer Hinsicht. Es ist wichtig zu erkennen, dass Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen.

Die Grundlage für BNE bildet das Ziel "hochwertige Bildung", eines der Ziele für nachhaltige Entwicklung, die von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 festgelegt wurden. Diese Ziele schreiben auch vor, dass BNE in die Bildungssysteme der einzelnen Staaten integriert werden sollte. In Deutschland soll es aber nicht als eigenständiges Thema oder Fach implementiert werden, sondern als eine übergreifende Thematik in jedem Unterricht thematisiert werden.

Bild: Gemeinfrei (CC0)

Im Januar 2016 traten die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung in Kraft, die für alle beteiligten Staaten gelten. Sie sollen bis 2030 im Rahmen der Agenda 2030/SDGs umgesetzt werden, um ein nachhaltiges Zusammenleben in den Bereichen Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft zu ermöglichen und zu erhalten. Das vierte Ziel, "hochwertige Bildung", beinhaltet die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Was unter BNE verstanden wird, ist näher im Punkt 4.7 der SDGs erläutert. Gleichzeitig fungiert BNE als wichtiger Treiber für die Verwirklichung der gesamten Agenda 2030.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat mit seiner Stellung als eine der forschungsstärksten Universität des Landes, eine Vorbildfunktion.  Im Jahr 2018 erhielt das KIT die Auszeichnung als "Lernort für nachhaltige Entwicklung" von der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für sein Engagement bei der Ausbildung zukünftiger Akteurinnen und Akteure und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger im Bereich Nachhaltigkeit. Im Begleitstudium Nachhaltige Entwicklung  bietet das KIT verschiedene Kurse und Zertifizierungsmöglichkeiten an, um sich in Fragen der nachhaltigen Entwicklung weiterzubilden. Außerdem wurde die „Frühlingsakademie der Nachhaltigkeit“ mit dem Baden-Württembergischen Lehrpreis für BNE 2021 ausgezeichnet.

Alle acht KIT-Zentren betreiben interdisziplinäre Spitzenforschung zu verschiedenen Bereichen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutz. Damit decken sie 10 der 17 Nachhaltigkeitsziele ab. Sowohl in der Forschung, der Verwaltung als auch der Infrastruktur kann man den Einfluss des Nachhaltigkeitsgedanken finden und sehen, wie dieser umgesetzt wird. Es wurde eigens eine Stabsstelle eingerichtet, das Sustainability Office, das sich um das Nachhaltigkeitsmanagement am KIT kümmert.

Das Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) bietet für Lehramtstudentinnen und -studenten in Kooperation mit der KLIMA ARENA Sinsheim die Zusatzqualifikation Bildung für Nachhaltige Entwicklung an.